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HannaBrunnhof
Schüler | Baden-Württemberg
07.10.2012 um 15:07 Uhr
Hallo,
ich sitze gerade an einem Aufsatz und komme leider nicht mehr weiter. Aufgabe ist es zu erklären inwiefern der Nationalsozialismus als Zugewinngemeinschaft gedeutet werden kann.
Was eine zugewinngemeinschaft ist weiß ich inzwischen schon (danke Wikipedia fröhlich. Aber meiner Meinung nach hat das doch nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun.
Ich wäre über eure Hilfe sehr sehr dankbar, der Aufsatz wird nämlich benotet rotes Gesicht
Vielen vielen Dank schon mal im Vorraus.
Hanna
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#205844
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Peppi2401
Schüler | Niedersachsen
  • Abiunity Supporter
07.10.2012 um 19:59 Uhr
Hallo Hanna,

Ich habe da mal was für dich rausgesucht :

20 Millionen Menschen aus fast allen Ländern Europas mussten für das nationalsozialistische Deutschland Zwangsarbeit leisten, sowohl in den von den Deutschen besetzten oder kontrollierten Ländern als auch im Deutschen Reich. Die diesen Menschen abgepresste Arbeit war unabdingbar für die deutsche Kriegsführung, und sie trug außerdem zur Sicherung des Lebensstandards der Deutschen im Krieg bei. Deutsche „Herrenmenschen“ gaben sich das Recht, Unterworfene und angebliche „Untermenschen“ rücksichtslos auszubeuten. Auch wenn die Nationalsozialisten die Zwangsarbeit Nichtdeutscher aus rassistisch-ideologischen Gründen zunächst im Wesentlichen auf die besetzten Länder beschränken wollten, gehörten Zwangsarbeiterlager sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter spätestens seit 1942 zum Alltag im nationalsozialistischen Deutschland . Denn die aus allen Teilen Europas herangezogenen Arbeitskräfte sind überall eingesetzt worden: in Rüstungsbetrieben ebenso wie auf Baustellen, in der Landwirtschaft, im Handwerk, in öffentlichen Einrichtungen oder in Privathaushalten. Ob als Besatzungssoldat in Polen oder als Bäuerin in Thüringen – alle Deutschen begegneten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, fast alle waren involviert. Der Zwangsarbeitereinsatz war kein Geheimnis. Er war ein weitgehend öffentliches Verbrechen.

Die Geschichte der nationalsozialistischen Zwangsarbeit lässt sich keinesfalls auf ein bloßes Regimeverbrechen reduzieren, sie wird vielmehr als Gesellschaftsverbrechen erkennbar. Denn immerhin gehörten zu den Profiteuren und Akteuren der Zwangsarbeit nicht nur nationalsozialistische Institutionen oder große (Rüstungs-)Unternehmen, sondern auch Millionen von Handwerkern, Landwirten, Privathaushalten und sogar karikative Einrichtungen der Kirchen. Anders gesagt, Zwangsarbeit formierte die von den Nationalsozialisten propagierte, auf Inklusion und rassistischer Exklusion beruhende „Volksgemeinschaft“ zugleich als Zugewinngemeinschaft – und dies nicht nur materiell. Die rassistische Herabstufung und Ausgrenzung angeblich Minderwertiger, die Trennung von „Herrenmenschen“ und „Arbeitsvölkern“ ermöglichte „arischen“ Deutschen auch eine im Alltag erlebbare Aufwertung und Höherstellung, mochten sie auf der innergesellschaftlichen sozialen Stufenleiter noch so niedrig stehen.

Die meisten Firmen konnten nach dem Krieg sofort wieder mit der Produktion beginnen. Viele Firmen waren- nicht zuletzt durch die große Arbeitsleistung der Zwangsarbeiter in den Kriegsjahren- so gut ausgerüstet, dass sie sofort wieder einen erheblichen Anteil an dem Wirtschaftswachstum in den Nachkriegsjahren haben konnten und schnell wieder zu Reichtum kamen.


Quelle :

http://ausstellung-zwangsarbeit.org/312/

lg.

Peppi2401
Zuletzt bearbeitet von Peppi2401 am 07.10.2012 um 20:03 Uhr
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Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen ( Goethe )
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#205855
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BBCodes