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Peppi2401
Schüler | Niedersachsen
  • Abiunity Supporter
10.03.2013 um 23:41 Uhr
Pietà von Michelangelo (1498/1499)

Eine Pietà ist eine Darstellung Marias mit dem Leichnam Jesu. Diese von Michelangelo in der Renaissance geschaffene ist die erste seiner Art in Italien.
In einem schweren Mantel gehüllt sitzt Maria auf einem Felsen mit ihrem vom Kreuz genommenen Sohn auf dem Schoß. Der Faltenreiche Rock ist ein Bett, auf dem der Tote Jesus ruht. Christus zeit keine durchlittenen Qualen auf, kein Blut, keine Wunden am Kopf (Dornenkranz). Der makelos schöne Körper schmiegt sich dem Schoß an. Maria ist eine schöne Madonna.
Es sieht fast danach aus, als wäre Jesus einem Neugeborenen gleich, zurück ind der Schoß der Mutter gelangt (vgl. Moore Mutter und Kind). Ihre rechte greift unter seine Achsel und zieht den Oberkörper Sanft zu sich heran. Sein Kopf ist zurückgefallen in der weichen Biegung ihres Armes. Ihr rechter Fuß steht auf einem Felsstück, sodass der angehobene Oberschenkel den Rücken des Sohnes stützen kann. Ihr linker setzt sich tiefer ab, auf dem die Oberschenkel des Sohnes ruhen. Der ganze Körper, vom Bauch zum Kopf und von den Hüften zu den Knien, bewegt sich schärg im Raum und biegt sich um die Madonna herum. Maria hat ihr Haupt geneigt und die Augenlieder gesenkt ’ Keine Klage bewegt ihre milden Züge. Nur die verhaltene Geste ihrer linken Hand öffnet sich dem Betrachter und macht ihn zum Augenzeugen ihrer dunkelsten Stunde.
Die Madonna fügt sich in eine Pyramide: Vom Kopf abwärts verbreitern sich die Massen zu einer komakten Struktur. Maria ist riesig (sitzend 1,74m, stehend 2,13m!). Hände und Kopf, die einen Vergleich ermöglichen beließ Michelangelo bei naturgetreuen Proportionen.
Die Falten des Kleides erzeugen eine Balance von Tragen & Lasten, sie beleben die Komposition. Die dominante Kurve vom Mantel- und Rocksaum, wird vom rechten Arm Christi aufgenommen, aufwärts zu seinem Haupt geführt, steigt weiter zur rechten Schulter der Maria, folgt deren Rundungen hinüber zur anderen Seite, gleitet am linken Arm abwärts und geht nach außen auf den Betrachter zu. Beide Figuren umschreibend schwingt es hinauf, nach hinten, hinüber und nach vorn. Es handelt sich um eine machtvolle und bewege Komposition!

„Kein Toter kann totenähnlicher sein, als diese Gestalt und doch sind alle Glieder von seltener Schönheit: Unendlich mild ist der Ausdruck des Gesichtes und eine wunderbare Harmonie zeigt sich im Ansatz der Arme und Beine und in allen Übergängen. Das Geäder unter der haut ist so kunstvoll wiedergegeben, dass man nie genug erstaunen kann.“ (Michelangelos Schüler Vasari) In Wirklich-keit zeigt ein Leichnam nicht solche Merkmale, die Adern unter der haut wären zusammengefallen, Muskeln und Sehnen erschlafft, der Körper starr oder in sich zusammengesackt. Der rechte Arm, der in sanftem Bogen nach unten schwingt, müsste senkrecht herabbaumeln und seine Hand könnte nicht der scharfen Tuchfalte die Finger öffnen. Michelangelo wollte keine Toten abbilden.
Kein Toter kann belebter sein, als dieser Entschlafende. Keine Lebende entrückter als diese Maria. (eigentlich ca. 47 hier ca. 16)
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Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen ( Goethe )
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BBCodes