Hey, kann mir jemand sagen, wie sich Catilina's (Sallust: Conuratio Catilinae) und Aeneas' (Vergil: Aeneis) Haltung zu Krieg und Kampf auszeichnen und inwiefern sie sich vergleichen lassen?
Weiß leider nicht, in welchem Text explizit ich danach suchen soll.
(eA)
Weiß leider nicht, in welchem Text explizit ich danach suchen soll.
(eA)
Zuletzt bearbeitet von louisaaa0110 am 21.04.2021 um 02:25 Uhr
Hallo, ich wüsste auch nicht, wo genau da ein direkter Vergleich zu finden sein sollte... Allerdings könnte man halt beide Werke unabhängig voneinander betrachten. Catilina wird ja grundsätzlich Personifiziert als etwas Böses, was den moralischen Niedergang ausnutzt und auch fördert und dabei keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Er wollte ja gewaltsam an die Macht und war schon Fan von Sulla, der ebenfalls Gewalt nutzte, um seine Macht zu erhalten, daher grundsätzlich hat Catilina kein Abneigung zu Krieg und Kampf, wenn es ihm seiner Machterhaltung dient.
Aeneas hingegen ist kein Fan von Krieg und Kampf, aber würde, wenn es zum Äußersten kommt, zum Schwert greifen. Bspw. In den letzten Büchern, wo er in Latium ankommt und letztlich gegen Turnus kämpfen muss und ihn in einem entscheidenen Zweikamopf besiegt. Bemerkenswert ist hier der Fakt, dass Aeneas nicht nach clementia also Gnade strebt, sondern den wehrlosen Turnus am Ende tötet, als er den Gürtel von Pallas, einem Verbündeten Aeneas, sieht.
Aeneas hingegen ist kein Fan von Krieg und Kampf, aber würde, wenn es zum Äußersten kommt, zum Schwert greifen. Bspw. In den letzten Büchern, wo er in Latium ankommt und letztlich gegen Turnus kämpfen muss und ihn in einem entscheidenen Zweikamopf besiegt. Bemerkenswert ist hier der Fakt, dass Aeneas nicht nach clementia also Gnade strebt, sondern den wehrlosen Turnus am Ende tötet, als er den Gürtel von Pallas, einem Verbündeten Aeneas, sieht.
Mich würde interessieren, wo du die Frage gefunden hast? In den letzten Abiturprüfungen habe ich solch eine Aufgabenstellung noch nicht entdeckt...
MFG
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Im Auszug Aen. 3, 521-547 kommt eine Haltung von Aeneas bezüglich Kampf und Krieg vor, die man mit der Bewertung von Kampf und Krieg bei Sallust vergleichen soll.
- die vier schneeweißen, weidenden Pferde stehen als göttliches Zeichen für Krieg, der von den Italien ausgehen soll; dazu gibt es eine Antithese, die Italien als gastfreundlich beschreibt, daher auch die den Krieg beherrschende Hoffnung auf Frieden
-Voraussetzung für Frieden sei, dass die gegnerische Partei sich unterwirft
-Kriege und Ausgänge werden von den Göttern beeinflusst, daher ist die angemessene Verehrung der jeweiligen Götter Voraussetzung für den Erfolg
zu Sallust:
-Catilina wird als ebenso moralisch verdorben dargestellt wie ein Bürgerkrieg (da er seit dem Ende des 3. Punischen Krieges moralisch verkommen ist und daher das Attentat auf Cicero plant); die Verteidigung des Staates gegen Angreifer ist aber moralisch gerechtfertigt
- moralische Verkommenheit wird durch die mangelnde Verehrung der Götter ausgedrückt
Vergleich: bei Vergil sind die Götter durch ihr Handeln an Entstehung und Ausgang von Krieg beteiligt und somit Teil des Schicksals. Bei Vergil ist nicht die Rede von moralischen Elementen als Ursache, dahingegen sieht Sallust die Menschen in Verantwortung für die Entstehung von Krieg.
Das ist alles aus dem aktuellen Stark-Heft, die Übungsaufgabe 2
- die vier schneeweißen, weidenden Pferde stehen als göttliches Zeichen für Krieg, der von den Italien ausgehen soll; dazu gibt es eine Antithese, die Italien als gastfreundlich beschreibt, daher auch die den Krieg beherrschende Hoffnung auf Frieden
-Voraussetzung für Frieden sei, dass die gegnerische Partei sich unterwirft
-Kriege und Ausgänge werden von den Göttern beeinflusst, daher ist die angemessene Verehrung der jeweiligen Götter Voraussetzung für den Erfolg
zu Sallust:
-Catilina wird als ebenso moralisch verdorben dargestellt wie ein Bürgerkrieg (da er seit dem Ende des 3. Punischen Krieges moralisch verkommen ist und daher das Attentat auf Cicero plant); die Verteidigung des Staates gegen Angreifer ist aber moralisch gerechtfertigt
- moralische Verkommenheit wird durch die mangelnde Verehrung der Götter ausgedrückt
Vergleich: bei Vergil sind die Götter durch ihr Handeln an Entstehung und Ausgang von Krieg beteiligt und somit Teil des Schicksals. Bei Vergil ist nicht die Rede von moralischen Elementen als Ursache, dahingegen sieht Sallust die Menschen in Verantwortung für die Entstehung von Krieg.
Das ist alles aus dem aktuellen Stark-Heft, die Übungsaufgabe 2