Hey,
ich halte Mittwoch meine mündliche Prüfung in Deutsch ab und bin mir nicht ganz sicher in welche Epoche man die Novelle "Marquise von O...." einordnen kann.
In Faust stehe ich auch etwas auf dem Schlauch und verstehe nicht welche Merkmale von der Romantik und der Klassik dort eine Rolle spielen. Könnte mir jemand dahingehend weiter helfen?
Danke schonmal im Vorraus
ich halte Mittwoch meine mündliche Prüfung in Deutsch ab und bin mir nicht ganz sicher in welche Epoche man die Novelle "Marquise von O...." einordnen kann.
In Faust stehe ich auch etwas auf dem Schlauch und verstehe nicht welche Merkmale von der Romantik und der Klassik dort eine Rolle spielen. Könnte mir jemand dahingehend weiter helfen?
Danke schonmal im Vorraus

Bei der Marquise von O bin ich ehrlich gesagt auch unsicher, wir haben über die Epocheneinordnung im Unterricht kaum gesprochen. Wir haben den historischen Hintergrund, besonders Kleists Biografie besprochen, aber über die Epoche irgendwie nicht wirklich 
Aber dafür haben wir uns ganz ausführlich mit den verschiedenen Epochenmerkmalen in Faust I auseinandergesetzt und ich hatte eine Tabelle dazu erstellt, die ich dir hier mal hochlade. Ich hoffe die hilft dir

Aber dafür haben wir uns ganz ausführlich mit den verschiedenen Epochenmerkmalen in Faust I auseinandergesetzt und ich hatte eine Tabelle dazu erstellt, die ich dir hier mal hochlade. Ich hoffe die hilft dir

Autor: Heinrich von Kleist
Marquise von O
Textgattung: Novelle
Erscheinungsjahr:1808
Ort und Zeit der Handlung: Italien, 1799-1802
Epochenzuordnung problematisch:
· Aufklärung: 1720-1800
· Klassik: 1776-1805/1832 < => Kleist „Marquise“: 1808
· Romantik: 1795-1835
= >Kleist nicht eindeutig zuordbar
Ergo :
Die Marquise von O…“ ist nicht eindeutig in eine Epoche einzuordnen, da sie
Elemente der Klassik und der Romantik enthält lt. Lektüreschlüssel v. Bangeverlag
--> Epochenumbruch
(wenn ein Autor sich nicht selbst strikt einer Richtung zuordnet, so fließen viele Richtungen in sein Werk mit ein)
In einigen Lektüreschlüsseln steht auch Klassik ,Romantik und Aufklärung
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Marquise von O
Textgattung: Novelle
Erscheinungsjahr:1808
Ort und Zeit der Handlung: Italien, 1799-1802
Epochenzuordnung problematisch:
· Aufklärung: 1720-1800
· Klassik: 1776-1805/1832 < => Kleist „Marquise“: 1808
· Romantik: 1795-1835
= >Kleist nicht eindeutig zuordbar
Ergo :
Die Marquise von O…“ ist nicht eindeutig in eine Epoche einzuordnen, da sie
Elemente der Klassik und der Romantik enthält lt. Lektüreschlüssel v. Bangeverlag
--> Epochenumbruch
(wenn ein Autor sich nicht selbst strikt einer Richtung zuordnet, so fließen viele Richtungen in sein Werk mit ein)
In einigen Lektüreschlüsseln steht auch Klassik ,Romantik und Aufklärung
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__________________Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen ( Goethe )
Was ist ein Epochenumbruch ? Erklärung f. dich
Die Einteilung in Zeitabschnitte ist häufig umstritten, weil das Ende eines Zeitabschnitts und der Beginn eines neuen oft nicht eindeutig festzulegen sind. Der Begriff Epochen-Umbruch bezeichnet deshalb auch die wechselvolle Zeit zwischen zwei mehr oder weniger eindeutig definierten Epochen.
Heinrich von Kleist
Der Autor Kleist selbst ist
Schwer zuzuordnen -- >eigener Stil; Einflüsse der Aufklärung, Klassik und Romantik (beschäftigte sich ausführlich mit Aufklärung--Kant-Krise -->andererseits moderne Einflüsse
Dem Biographischen lässt sich ebenfalls eine Teilung Kleists in mehrere Epochen entnehmen. Vor der Kantkrise glaubte er an die Vernunft, an die Wissenschaft und daran über sie zu einer Wahrheit zu gelangen und die bis dato gültigen Wahrheiten der Kirche über den Haufen werfen zu können.
Nach der Kantkrise war er jedoch in seinem Glauben an den Verstand und die Wahrheit erschüttert und flüchtete sich in die Literatur. Als Literat konnte er sich eigene Welten einrichten und -Achtung, eigene Vermutung- dies hat ihn evtl. auch seelisch (zumindest für eine kurze Zeit) am Leben gehalten. (Flucht aus der Wirklichkeit -> Romantik)
Hier findest du nochkurzwas zur Kantkrise in dem Thread https://www.abiunity.de/thread.php?threadid=7696
Bezüglich Marquise von O
Man kann Kleist nicht in eine Epoche stecken. In seinen Werken finden sich Spuren aus jeder Epoche, wie ja auch o. ausgeführt wurde. Hinzu kommen Rationalität und Irrationalität in seinen Werken, also Vernunft und Gefühle.
In der Noveller "Marquise von O finden sich jedoch auch rationale, also aufklärerische Züge einzelner Charaktere, z.B. die Heiratsanträge des Grafen an die Marquise, die Zeitungsannonce und die Vernunfthochzeit.
Aber auch die Tatsache, dass Kleist seiner Zeit oftmals schon weit voraus war - weshalb er ja auch keinen großen Erfolg hatte - spricht gegen eine eindeutige Zuteilung Kleists in eine bestimmte Epoche.
Heinrich von Kleist - ein literarischer Grenzgänger, der sich keiner Epoche so richtig zuordnen lässt -
Heinrich Kleist von wurde im Wesentlichen durch die Aufklärung des 18. Jahrhunderts und durch den krisenhaften Umbruch, der seit der Französischen Revolution Europa erfasste, geprägt. Hierbei kann Kleist sowohl als Vertreter der Aufklärung als auch der Romantik angesehen werden, denn er mutete sich eine „Aufklärung [zu], ohne die romantischen Bedürfnisse des menschlichen Herzens zu verkennen oder gar zu missachten . Auf diese Weise setzte sich Kleist kritisch mit der Romantik auseinander. Mit anderen Worten, er verwendete in seinem Werk zwar Elemente der Romantik jedoch analysierte er sie psychologisch und historisch aus einem aufgeklärten Geist heraus. So zeigt seine Erzählung „Die Marquise von O…“ zwar romantische Züge, jedoch sind auch eindeutig aufklärerische Tendenzen enthalten.
Diese Erzählung ist einerseits romantisch, da Gefühle die Menschen oft sprachlos machen. So sind Leichenblässe, Erröten, Ohnmachten und Schweigen beredte, wenn auch stumme Zeugen. Darüber hinaus zeigt Kleist auch Ambivalenzen in den
Figuren, in der Handlung und die höchsten subjektiven Empfindungen. Dies sind allesamt eindeutig romantische Züge. Andererseits wird bei ihm der Leser aber durch den unzuverlässigen Erzähler zum Selbstdenken verleitet, was der Erfüllung einer zentralen aufklärerischen Forderung nahe kommt.
Kleist greift die Themen der Romantik auf um deren Bedeutung durch Verfremdungseffekt
Bewusst zu Verändern. ( Schwan-Motiv, Kriegsszenario statt idillischer Naturbilder )
Aufklärung ? Kantkrise .
Das Werk Heinrich von Kleists um 1800 spiegelt seine Stellung als einer der „merk- würdigsten Fälle der deutschen Literatur wider. Mit einer für die nach den Vorstellungen seiner Zeit nur als radikal und schockierend zu beschreibenden Kompromisslosigkeit dekonstruierte er die vorgegebenen Muster literarischer Stilrichtungen und maßgeblicher geschichtsphilosophischer Konventionen und entzog sich so bis heute einer eindeutigen Zuordnung zu einer Epoche.
Zum Thema:
Epochen, die Kleist betreffen: Romantik, Klassik und auch Aufklärung.
Kleist mutete sich eine Aufklärung zu, ohne die romantischen Bedürfnisse des menschlichen Herzens zu verkennen oder gar zu missachten. Mit anderen Worten, er verwendet zwar romantische Elemente, analysiert diese jedoch psychologisch und historisch aus einem aufgeklärten Geist heraus. Das lässt sich an der Marquise festmachen:
Diese Erzählung ist einerseits romantisch, da Gefühle den Menschen sprachlos machen (Ohnmachten, Erröten, Schweigen,...) und anderseits durch den Erzähler, der den Leser zum Selberdenken verleitet, aufklärerisch. Ebenso verwendet Kleist antike, mythologische Motive in seinen Werken und hielt sich an den klassischen Aufbau eines Dramas, was ein Kennzeichen klassischer Dichtung ist, gleichzeitig verletzt er jedoch die Stilprinzipien der Klassik im hohen Maße, wie schon die Stoffwahl belegt:
In den Vordergrund rückt das Extreme, das Besondere, das Grausame-->Romantik.
Das allgemein-menschliche, zivilisierende, klassisch-befriedete Element antiker Dichtung bleibt, wenn überhaupt, im Hintergrund.
Die Einteilung in Zeitabschnitte ist häufig umstritten, weil das Ende eines Zeitabschnitts und der Beginn eines neuen oft nicht eindeutig festzulegen sind. Der Begriff Epochen-Umbruch bezeichnet deshalb auch die wechselvolle Zeit zwischen zwei mehr oder weniger eindeutig definierten Epochen.
Heinrich von Kleist
Der Autor Kleist selbst ist
Schwer zuzuordnen -- >eigener Stil; Einflüsse der Aufklärung, Klassik und Romantik (beschäftigte sich ausführlich mit Aufklärung--Kant-Krise -->andererseits moderne Einflüsse
Dem Biographischen lässt sich ebenfalls eine Teilung Kleists in mehrere Epochen entnehmen. Vor der Kantkrise glaubte er an die Vernunft, an die Wissenschaft und daran über sie zu einer Wahrheit zu gelangen und die bis dato gültigen Wahrheiten der Kirche über den Haufen werfen zu können.
Nach der Kantkrise war er jedoch in seinem Glauben an den Verstand und die Wahrheit erschüttert und flüchtete sich in die Literatur. Als Literat konnte er sich eigene Welten einrichten und -Achtung, eigene Vermutung- dies hat ihn evtl. auch seelisch (zumindest für eine kurze Zeit) am Leben gehalten. (Flucht aus der Wirklichkeit -> Romantik)
Hier findest du nochkurzwas zur Kantkrise in dem Thread https://www.abiunity.de/thread.php?threadid=7696
Bezüglich Marquise von O
Man kann Kleist nicht in eine Epoche stecken. In seinen Werken finden sich Spuren aus jeder Epoche, wie ja auch o. ausgeführt wurde. Hinzu kommen Rationalität und Irrationalität in seinen Werken, also Vernunft und Gefühle.
In der Noveller "Marquise von O finden sich jedoch auch rationale, also aufklärerische Züge einzelner Charaktere, z.B. die Heiratsanträge des Grafen an die Marquise, die Zeitungsannonce und die Vernunfthochzeit.
Aber auch die Tatsache, dass Kleist seiner Zeit oftmals schon weit voraus war - weshalb er ja auch keinen großen Erfolg hatte - spricht gegen eine eindeutige Zuteilung Kleists in eine bestimmte Epoche.
Heinrich von Kleist - ein literarischer Grenzgänger, der sich keiner Epoche so richtig zuordnen lässt -
Heinrich Kleist von wurde im Wesentlichen durch die Aufklärung des 18. Jahrhunderts und durch den krisenhaften Umbruch, der seit der Französischen Revolution Europa erfasste, geprägt. Hierbei kann Kleist sowohl als Vertreter der Aufklärung als auch der Romantik angesehen werden, denn er mutete sich eine „Aufklärung [zu], ohne die romantischen Bedürfnisse des menschlichen Herzens zu verkennen oder gar zu missachten . Auf diese Weise setzte sich Kleist kritisch mit der Romantik auseinander. Mit anderen Worten, er verwendete in seinem Werk zwar Elemente der Romantik jedoch analysierte er sie psychologisch und historisch aus einem aufgeklärten Geist heraus. So zeigt seine Erzählung „Die Marquise von O…“ zwar romantische Züge, jedoch sind auch eindeutig aufklärerische Tendenzen enthalten.
Diese Erzählung ist einerseits romantisch, da Gefühle die Menschen oft sprachlos machen. So sind Leichenblässe, Erröten, Ohnmachten und Schweigen beredte, wenn auch stumme Zeugen. Darüber hinaus zeigt Kleist auch Ambivalenzen in den
Figuren, in der Handlung und die höchsten subjektiven Empfindungen. Dies sind allesamt eindeutig romantische Züge. Andererseits wird bei ihm der Leser aber durch den unzuverlässigen Erzähler zum Selbstdenken verleitet, was der Erfüllung einer zentralen aufklärerischen Forderung nahe kommt.
Kleist greift die Themen der Romantik auf um deren Bedeutung durch Verfremdungseffekt
Bewusst zu Verändern. ( Schwan-Motiv, Kriegsszenario statt idillischer Naturbilder )
Aufklärung ? Kantkrise .
Das Werk Heinrich von Kleists um 1800 spiegelt seine Stellung als einer der „merk- würdigsten Fälle der deutschen Literatur wider. Mit einer für die nach den Vorstellungen seiner Zeit nur als radikal und schockierend zu beschreibenden Kompromisslosigkeit dekonstruierte er die vorgegebenen Muster literarischer Stilrichtungen und maßgeblicher geschichtsphilosophischer Konventionen und entzog sich so bis heute einer eindeutigen Zuordnung zu einer Epoche.
Zum Thema:
Epochen, die Kleist betreffen: Romantik, Klassik und auch Aufklärung.
Kleist mutete sich eine Aufklärung zu, ohne die romantischen Bedürfnisse des menschlichen Herzens zu verkennen oder gar zu missachten. Mit anderen Worten, er verwendet zwar romantische Elemente, analysiert diese jedoch psychologisch und historisch aus einem aufgeklärten Geist heraus. Das lässt sich an der Marquise festmachen:
Diese Erzählung ist einerseits romantisch, da Gefühle den Menschen sprachlos machen (Ohnmachten, Erröten, Schweigen,...) und anderseits durch den Erzähler, der den Leser zum Selberdenken verleitet, aufklärerisch. Ebenso verwendet Kleist antike, mythologische Motive in seinen Werken und hielt sich an den klassischen Aufbau eines Dramas, was ein Kennzeichen klassischer Dichtung ist, gleichzeitig verletzt er jedoch die Stilprinzipien der Klassik im hohen Maße, wie schon die Stoffwahl belegt:
In den Vordergrund rückt das Extreme, das Besondere, das Grausame-->Romantik.
Das allgemein-menschliche, zivilisierende, klassisch-befriedete Element antiker Dichtung bleibt, wenn überhaupt, im Hintergrund.
Zuletzt bearbeitet von Peppi2401 am 01.06.2020 um 19:08 Uhr
__________________Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen ( Goethe )