Cooler Adblocker Abiunity kannst du auch ohne Adblocker werbefrei nutzen ;) Einfach registrieren und mehr als 10 Bedankungen sammeln!
 
laurap
Schüler | Niedersachsen
16.12.2010 um 21:38 Uhr
hallöchen,
ich weiß nicht ob ich das hier alles richtig mache, aber ich wollte euch meine deutschklausur zur verfügung stellen, die mit 15 punkten bewertet wurde! ich hoffe ich helfe euch weiter!

die aufgaben lauteten
1) Interpretieren Sie Goethes Ballade "Der Schatzgräber".
2) Vergleichen Sie diese Ballade mit Goethes Ballade "Der Zauberlehrling"; arbeiten Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus.

Zu 1)

Die fünfstrophige Ballade "Der Schatzgräber" von J.W. Goethe, erschienen 1797 und herausgegeben 1981 in München in "Goethe:Werke", behandelt die Geschichte eines armen, aber geldgierigen Menschen, der durch eine undurchdachte Handlung eine positive Belehrung empfängt.
Magie und Belehrung sind Ersteindrücke beim Lesen der Ballade.
Die Ballade ist in fünf Strophen gegliedert, die jeweils aus acht Versen bestehen.
Im folgenden Text werde ich den Inhalt der Ballade interpretieren und dies mit der analysierten Sprache untermauern.
In der ersten Strophe wird der Protagonis als "arm am Beutel" und "krank am Herzen" beschrieben. Dieser erste Vers mit beinhaltetem Parallelismus löst Mitleid beim Leser aus, da der Protagonist offensichtlich in Armut lebt und dies sein Herz demzufolge so belastet, dass er sich krank oder vielleicht auch allein fühlt.
Durch die verwendete Ich-Perspektive in der ganzen Ballade, sowie im zweiten Vers, ist es für den Leser einfacher, sich mit der Person aus der Ballade zu identifizieren. Die Armut ist für das lyrische Ich eine große Last, da er ohne zu hinterfragen an die absolute Wahrheit glaubt, dass reich sein bedeutet, höhergestellt zu sein. Goethe verwendet hier den Vergleich der Armut mit einer Plage, also mit etwas extrem Negativem und Belastendem und setzt den Reichtum mit dem höchsten Gut gleich und stellt so das Wohlhaben über Gesundheit und Familie. Hiermit will er die Geldgier des lyrischen Ichs verdeutlichen.
Einleitend mit dem Wort "und" in Zeile fünf wird die Wendung bekannt gegeben, mit der das lyrische Ich versucht, sich aus seiner jetzigen Situation zu befreien. Er geht sogar so weit, dass er den geistigen und lebenden Teil seines Körpers, seine Seele, verkauft und dies mit seinem Blut vertraglich besiegelt. Dieses Szenario erinnert den Leser an teuflische Magie und lässt Böses ahnen.
In der zweiten Strophe spricht das lyrische Ich eine Beschwörung aus und vollzieht zur Verstärkung einige magische Rituale. Durch das Gelingen seiner Beschwörung ist er berauscht und vollzieht sogleich den Akt des Schatzausgrabens.
Die kalte Atmosphäre der "schwarzen und stürmischen Nacht" wird durch die Geschehnisse in dem darauffolgenden Vers umgekehrt.
"Als es zwölfe schlug", also zur sogenannten Geisterstunde, hat das lyrische Ich eine Erscheinung eines "schönen Knaben", der eine glänzende Schale trägt. Durch die Hyperbel "fernsten Ferne", sowie durch das Symbol der Geisterstunde wird die Eigentümlichkeit, aber auch die Magie dieses Besuches verdeutlicht. Auf die Verwendung des Knaben als Überbringer der Schale, also eines Kindes, wird später eingegangen.
In der vierten Strophe wird die Begeisterung des lyrischen Ichs von seiner Erscheinung deutlich. Er spricht davon, dass dieser "wahrlich nicht der Böse sein" kann und denkt so leichtgläubig an das Gute dieses Knaben und lässt sich entsprechend leichter manipulieren.
Die Symbole des "Blumenkranz"es und des "Himmelsglanz"es lassen auf eine Erscheinung eines Engels oder, möglicherweise zu weit interpretiert, auf die Erscheinung Christi schließen. Auf jeden Fall verdeutlichen diese Symbole die Autorität und die Überordnung dieses Wesens.
Im letzten Vers erfolgt die direkte Rede des Knaben mit direktem Appell, der wiederrum der Identifikation des Lesers mit dem lyrischen Ich dient. Diese direkte Rede soll das lyrische Ich belehren, indem ihm die wichtigen Dinge des lebens vermittelt werden. Er soll für sein Geld arbeiten und fleißig sein, sich aber auch auf die Familie und Freunde konzentrieren und darauf seinen Schwerpunkt setzen. Folglich soll er sich dem materialistischen Glauben abwenden.
Durch den Imperativ in Zeile 40 wird deutlich, dass der wahre Schatz in diesem Falle kein Geld oder Gold ist, sondern die Erkenntnis, dass Reichtum nicht das Wichtigste im Leben ist, sondern dass man dafür arbeiten muss und soziale Kontakte pflegen muss, um ein erfülltes Leben zu haben. Der Knabe überreicht dem lyrischen Ich diese Schale mit dem "Mut des reinen Lebens" um ihn als Wegweiser auf die richtige Spur zu einem erfüllten Leben zu leiten. Die Verwendung des Kindes als aufklärende Person verdeutlicht, dass in dem Leben eines Kindes die wesentlichen Dinge wie Familie zählen und es dementsprechend in dieser Hinsicht als Vorbild gelten kann. Durch das verantwortungsbewusste Handeln mit materiellen Dingen, die keinen großen Wert im Leben eines Kindes zu haben scheinen, dient das Kind in diesem Fall als Führer zu dem Erkenntnisgewinn eines Geldgierigen und materialistisch orientierten Menschen.
Resümierend lässt sich sagen, dass Goethe mit dieser Ballade den Materialismus, die Leichtgläubigkeit sowie die Untätigkeit des Einzelnen kritisieren möchte. Damit hat sich mein Ersteindruck einer belehrenden, bzw. eienr durch Magie belehrenden Ballade bestätigt. Durch die anziehende Wirkung der Magie in der Lyrik sowie durch die verwendete Ich-Perspektive fühlt sich der Leser selbst belehrt und bereichert.

-> Zeilenangaben müsst ihr wahrscheinlich ergänzen, kommt auf euren Text an.
Zu 2)

Es lassen sich einige Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Goethes Balladen "Der Zauberlehrling" und "Der Schatzgräber" finden, auf die ich im folgenden Text näher eingehen werde.
Einleitend werde ich auf die Unterschiede eingehen, da diese meiner Meinung nach weniger aussagekräftig sind als die Gemeinsamkeiten. Zum einen sind die Grundziele des jeweiligen lyrischen Ichs in den Balladen unterschiedliche. Der Zauberlehrling sucht nach Macht und Anerkennung seiner Zauberkünste, wohingegen der Schatzgräber rein materialistisch orientiert nach Geld sucht. Zum anderen wird die Belehrung im Zauberlehrling symbolisch durch die Rettung durch seinen Meister durchgeführt, der ihn zur Achtung der Autoritäten und zum verantwortungsvollen Umgang mit seinem Wissen ermahnt. Außerdem ruft er seinen Schüler zum Lernen auf, um seine Ziele zu erreichen. Somit sehen auch die Belehrungen in den beiden Balladen anders aus, denn in "Der Schatzgräber" wird das lyrische Ich durch einen Knaben belehrt, nicht materialistisch orientiert zu denken und seine Schwerpunkt auf andere Aspekte des Lebens zu setzen. Des Weiteren existieren die offensichtlichen Unterschiede zwischen den Protagonisten. Einmal der unerfahrene, junge Zauberlehrling und zum anderen der Mensch, der sich selbst bemitleidet und seine Seele verkaufen will um zu seinem Ziel zu kommen. Man kann nur darauf spekulieren, dass er möglicherweise auch ein Lehrling eines Magiers ist (Z.13). Hiermit komme ich nun zu den Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Balladen.
Zu Beginn lässt sich sagen, dass beide Balladen von einer Beschwörung handeln, die durch Magie ausgeführt wird. Bei den sprachlichen Besonderheiten fällt auf, dass zwar keine Beschwörungsformel nieder geschrieben und des öfteren wiederholt wird wie im Zauberlehrling, dass eine solche Beschwörung aber existiert. Außerdem wird durch die Verwendung der Ich-Perspektive in beiden Balladen die Indentifikation des Lesers mit dem lyrischen Ich bestärkt.
Auch die direkte Rede des Belehrers, sozusagen die Belehrung, erfolgt bei beiden Balladen am Ende des Textes.
Die inhaltlichen Gemeinsamkeiten weden deutlich beim Versuch ihrer Problemlösung (Zauberlehrling: schnellerer Wassertransport, Schatzgräber: Reichtum erlangen) durch Magie und ohne eine vollständige Ausbildung in diesem Bereich.
Beide vertrauen auf die Hilfe anderer, in diesem Fall auf die Magie. In "Der Zauberlehrling" vertraut das lyrische Ich auch auf die Kraft der Magie, die ihm im Endeffekt aber nur schadet, sodass sein Vertrauen auf dem Können seines Meisters liegt. Beide Charaktere sind geprägt von Gier und dem Wunsch nach Verbesserung ihrer jetzigen Situation oder Lage. Hiermit ist die Lösung des Problems der Wasserbeschaffung und der Geldbeschaffung gemeint. Beide streben also nach einem einfacheren Leben. Weiterführend lässt sich sagen, dass beide Protagonisten Hilfe durch eine höhere Macht oder durch eine Autorität erlangt haben sowie dass das endgültige Problem nicht durch die Protagonisten sonstn durch eben diese Macht bzw. Autorität gelöst wird. Hierfür ist charakteristisch, dass die Protagonisten viel zu ängstlich sind, um ihr Problem vernunftorientiert zu lösen. Grundlegend lässt sich sagen, dass beide Balladen gut miteinander vergleichbar sind. Besonders die Protagonisten und der Aufbau der Balladen zweigen charakteristische Gemeinsamkeiten.
Sowohl der Bezug zur Magie als auch eine Belehrung ist in beiden Balladen vorhanden. Wobei die Belehrung in den Balladen themenspezifische Unterschiede aufweist.

-> einziger kritikpunkt: Ich bin nicht darauf eingegaben, dass das lyrische Ich in "Der Schatzgräber" sogar dazu bereit ist, die eigene Seele einzusetzen, um zum Ziel zu kommen.

Ich hoffe ich konnte euch helfen smile
16
#111347
Melde dich an oder registriere dich, um zu kommentieren. AnmeldenRegistrieren
Cooler Adblocker Abiunity kannst du auch ohne Adblocker werbefrei nutzen ;) Einfach registrieren und mehr als 10 Bedankungen sammeln!
x
BBCodes