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leva
Schüler | Niedersachsen
  • Abiunity Supporter
16.01.2008 um 14:50 Uhr
Als die Briten die Öffnung Chinas erzwungen befand sich das Land aufgrund des im 18. Jahrhundert angefangen extrem starken Bevölkerungswachstum schon im Niedergang. Dieser Bevölkerungswachstum lässt sich auf die bis zum 18. Jahrhundert immer besser werdenden technischen und medizinischen Kenntnisse zurückführen. Zudem wurden zum ersten mal Getreidesilos eingerichtet. Dieser Trend setzte im 16. Jahrhundert in China ein.
In China machten sich mit dem extremen Bevölkerungswachstum Probleme wie Armut, Arbeitsnot und Hunger bemerkbar, die das Land schwächten. Lange Kriege in Zentralasien sorgten für eine geleerte Staatskasse, was zur Steuererhöhung und somit zur Verarmung der Bevölkerung führte. Zudem kam eine schleichende Inflation, die die Bauer zu einem Proletariat deklarierten und sie reizbar zu Rebellionen und Aufruhen machte.
Verwaltungsapparate, die durch die wachsende Bevölkerung nahezu überlastet wurden, wurden zudem durch Korruption und Ämterkäuflichkeit ihrer Effektivität beraubt.
Überschwemmungen, Hungersnöte, Dürre und Seuchen verstärkten die Krise.

Die Starke Unzufriedenheit im Volke führte zu zahllosen Rebellionen und Aufständen. (der stärkste: Taiping-Aufstand 1850-1864)

Zudem kam der von außen kommende starke Stoß durch den britischen Opiumhandel, welcher nicht nur die Gesundheit des Volkes schädigte, sondern auch die Stabilität der Währung untergrub.

Grund für den Opiumhandel war es das britische Handelsdefizit auszugleichen. Ein Handelsdefizit lag deswegen vor, da China aufgrund seiner Weltmittelpunkts-Ansicht; der Kaiser regiere als höchster Herrscher unterm Himmel alle Völker unterm Himmel, auf den Erhalt der chinesischen Kultur bestand. Eine Einfuhr von fremdländischer Ware bzw. Kulturgüter wurde also untersagt. Um dieses Handelsdefizit auszugleichen begann Großbritannien immer größere Mengen Opium in China rein zu schmuggeln, dies hatte die Folge, dass mehr Silber aus dem Land floss, als mit dem Handel eingenommen wird, was zu einer Deflation der chinesischen Währung führte. Zudem stieg die Zahl der Rauschgiftsüchtigen an.

Darauf hin lies China große Mengen an Opium beschlagnahmen und vernichten, was den Briten Anlass gab 1840 (Beginn des ersten Opiumkriegs)gegen China Krieg zu führen und das Land für Handel und Missionierung zu öffnen. Nach der Niederlage Chinas und somit dem Endes des ersten Opiumkriegs 1842 wurde China der Vertrag von Nanjing aufgezwungen, dies war der erste von vielen weiteren „ungleichen Verträgen“

Inhalt des Vertrags von Nanjing: Öffnung der fünf Küstenstädte Fuzhou, Kanton, Amoy, Ningbo und Shanghai. In dieses Küstenstädten galt eine extraterritorial Herrschaft, es war somit nicht der chinesische Jurisdiktion unterworfen. Zudem musste China die Insel Hong Kong abtreten, 21 Millionen Silberdollar Kriegsentschädigung zahlen, das Monopol der Handelshäuser aufheben und einen gerechter Zoll für Importe und Exporte einführe.


Im Vertrag von Humen 1843 bekam England die Meistbegünstigungsklausel durchgesetzt. Diese sagt dabei aus das Handelsvorteile die einem Vertragspartner gewährt werden, auch allen anderen Vertragspartnern gewährt werden müssen. Zudem wurden die britischen Staatsbürger von der chinesischen Justiz ausgenommen.

Der zweiter Opiumkrieg gegen England und Frankreich war 1856-1860. Danach folgten eine ganze Reihe von ungleichen Verträgen. (einseitig aufgezwungene Verträge zu Gunsten der europäischen Mächten, USA und später auch mit Japan)
Insgesamt 39 Verträge mit 16 Staaten.
Das Land wurde somit für Missionierung und Opiumhandel geöffnet. Zudem wurde das Land mit jedem weiteren Vertrag immer weiter aufgeteilt. So erhielt z.B. Russland im Süden die Mandschurei, England das im Süden an Britisch Indien angrenzende chinesische Land und Frankreich im Norden, dass an Franz. Indochina angrenzende Land.

Dabei unterstanden die „Pachtgebieten“ der fremden Besetzer nicht den einheimischen Behörden, sondern der fremdmächtigen (Extraterritorialität). Dies sorgte für eine klare Trennung zwischen der Bevölkerung der Fremdmächte und der Chinas. Die chinesischen Bürger wurden praktisch zu Bürgern zweiter Klasse.

Die europäischen Mächte sicherten sich allerdings ihren Einfluss nicht durch direkte Herrschaft, sondern mit den Methoden des Informellen Imperiums. Sie konnten sich dabei auf eine gute Schicht von selbständigen Kaufleuten stützen, die den Handel von den Hafenstädten ins Landes innere Organisierten. Auch führte ein durch Eisenbahnbau und Telegraphen erzeugtes Netzwerk dazu ein ausländisches Finanzimperium aufzubauen, welches große Teile der Wirtschaft kontrollierte.

Desweiteren führten die Besatzer einen einheitlich festgelegten Zollsatz ein, was ein zusätzliches Kontrollinstrument darstellt. Zudem sorgten vor der chinesischen Küste stationierte Kriegsschiffe für eine Drohkulisse, welche die chinesische, stark geschwächte Regierung ständig unter Druck stellte.

Allerdings gelang es niemals, so wie in Indien, das komplette Land mit der indirekten Herrschaft zu unterwerfen, auch Anfang des 20. Jahrhundert blieben weite Teile Chinas unberührt von der fremdländischen Herrschaft.

Im Chinesisch –Japanischen Krieg (1894/95) erlitt China eine erschütternde Niederlage, dies führt zum Vertag von Shimonoseki (1895), in dem China sich für Handel öffnen musste, hohe Kriegsentschädigung zahlen sollte und Taiwan abtreten musste. Zudem musste China Korea als unabhängig anerkennen.

Insgesamt setzte nach diesem Krieg ein „Scramble for China“ ein, indem jeder versuchte sich einen möglichst großes Stück vom chinesischen Kuchen zu sichern.

1897 bot die Ermordung zweier deutscher Missionare Deutschland einen Vorwand den Hafen Tsingtau zu annektieren und die Provinz zur deutschen Interessenszone zu erklären.

Wie schon erwähnt gelang es den Besatzern jedoch niemals China komplett einzunehmen, dies lag unteranderem auch an der starken Konkurrenz unter den Fremdmächten. Es musste zudem bei allen Fremdmächten ein Interesse bestanden haben, die Zentralregierung Chinas aufrecht zu erhalten, da nur so ein gleichberechtigter Zugang zu den chinesischen Märkten möglich war und nur so das Prinzip der „open door policy“ gewährleistet war.

Nach dem Chinesisch –Japanischen Krieg versuchte in China eine Gelehrtenelite unter Unterstützung des Kaisers Guangxu eine radikale Reformpolitik zu erarbeiten und so der wachsenden Bedrohung zu begegnen. Zwischen Juni und September 1898 wurden insgesamt 27 Erlasse unterzeichnet, deswegen wird diese Reform auch Reform der 100 Tage genannt.

Die Umsetzung dieser Erlässe wurde allerdings von der Kaiserwitwe Cixi und ihrer konservativen Cligue verhindert .

Am 20. September 1898 initiierte sie einen Staatsstreich und ließ den Kaiser entmachten und einsperren. Zahlreiche Reformer wurden verhaftet und hingerichtet, andere flohen ins Ausland.

Als in den 90er Jahren des 18. Jahrhundert die Zahl der Ausländer erheblich anstieg verband sich durch Naturkatastrophen erzeugtes Elend mit einen starken Fremdenhass, der zum großen Teil auf die aggressive Missionierungspolitik der Ausländer zurückzuführen war.

Vor diesem Hintergrund formierte sich 1890 die traditionelle und fremdenfeindliche Geheimgesellschaft Yihetuan – wegen ihren Kampfübungen auch als „Boxer“ bezeichnet. Diese Organisation breitete sich zu dieser Zeit (1990) wie eine Flächenbrand aus und erreichte vergleichsweise ca. eine Größe wie die des jetzigem Deutschland (Boxeraufstand)

Als im Juni dann der deutsche Gesandte in Peking ermordet wurde und das Gesandtschaftviertel Bejing von den Aufständigen geplündert wurde, schloss sich der unter der Kaiserwitwe Cixi stehende Kaiserhof den Aufständigen an und erklärte den Westmächten den Krieg.

Angesicht dieser Bedrohung schlossen sich die imperialistischen Mächte zu einer „Strafexpedition“ zusammen und entsandten ein aus acht Nationen bestehenden Expeditionskorps (unter deutscher Führung) nach China.

In Deutschland machte dieses gemeinsame Vorgehen den Eindruck nun endlich bei den anderen Großmächten als gleichberechtigt akzeptiert zu sein. Zu nennen ist die von Kaiser Wilhelm 2 gehaltene „Hunnenrede“, in der er das gnadenlose Vorgehen gegen den Aufstand forderte. Nach der Niederschlagung des Aufstand wurden die Aufständigen gefangen genommen und in Massenexekutionen hingerichtet.

Zudem wurde China eine extreme Kriegsentschädigung auferlegt und da das Land nicht in der Lage war das Geld selbst aufzubringen, musste es sich es von ausländischen Bankiers leihen, was die einseitige Abhängigkeit verstärkte.

Im Jahre 1910 führte die chinesische Regierung daraufhin neue Steuern ein, hierdurch wuchs die allgemeine Unzufriedenheit im Land weiter an, was letzten Endes zur chinesischen Revolution (1911) entwuchs.

In der darauffolgenden Zeit erklärten immer mehr Provinzen ihre Unabhängigkeit. Und unter der Führung des revolutionären Reformers Sun Yatsen wurde am 1. Januar 1912 die Republik China ausgerufen und im Februar die Abdankung des letzten chinesischen Kaisers verkündet.

Quelle: C.CBuchner Imperialismus S. 95-109
ISBN 978-3-7661-4693-9

PS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten !

MFG leva
Zuletzt bearbeitet von leva am 21.01.2008 um 16:12 Uhr
10
#39
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pienen
Schüler | Niedersachsen
03.04.2008 um 18:56 Uhr
Ich hab eine Zusammenfassung in Stichpunkten...

LG
  • China ... 25 KB Ø 10.00 Punkte 1 Bewertung
__________________

-- Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist --
6
#1189
 
leva
Schüler | Niedersachsen
  • Abiunity Supporter
04.04.2008 um 15:16 Uhr
Und um die Sache abzurunden...ein Kalendarium :-)
6
#1239
 
kingkais
Schüler | Niedersachsen
24.03.2010 um 11:44 Uhr
@ leva dein texdt hat so viele Fehler das ist ja fast ne frechheit den hier reinzustellen ...
-1
#59209
 
J@k0b91
Schüler | Niedersachsen
31.03.2010 um 13:24 Uhr
@kingkais: dann verbesser ihn doch anstatt nur zu meckern!!
0
#62101
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BBCodes