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Lucash92
Schüler | Hessen
07.06.2013 um 14:14 Uhr
Hi,

hier nochmal eine Frage mit vorangestellter Übersicht.


Die Theodizee Frage:

- "Hätte Gott nicht eine bessere Welt schaffen können?"
- Widerspruch zwischen Glauben an Gott und des vorhandenen Leidens
- "Wenn es keinen Gott gibt, woher kommt das Gute?"
- "Wenn es einen Gott gibt woher und warum gibt es das Böse?"
- "Stützfrage" für den Atheismus und verschiedene Religionskritiker

Woher kommen die vierlei Leiden?

- Katastrophen
- Krieg
- Verbrechen
- Krankheit

Kritik

Feuerbach:

- Religion ist im Kern Selbstinterpretation
- In Gott sind die menschlichen Wünsche nach: Größe, Macht und Unsterblichkeit

- In Wahrheit spiegelt Gott eine Projektion des eigenen Ichs wieder
- Alle Energien die bisher für die Vereehrung Gottes aufgewandt wurden, sollten für das Wohl der Mitmenschen genutzt werden

Karl Marx

- Religion ist "Opium des Volkes"
- Der Leidende braucht das vorgetäuschte Glück der Religion als beruhigende Droge
- Religion stabilisiert die bestehende ungerechte Gesellschaft
-> von ihr profitieren vorallem die Besitzenden und Herrschenden

Siegmund Freud:

- Mensch soll für Leben alleine einstehen
- Mensch schiebt Schuld für Naturkatastrophen etc. auf Gott

-> Gott als "Sündenbock" hintert Menschen an Selbstständigkeit


So das war das was ich so weit zusammengefasst habe, nun kommt meine Frage.

Bezüglich Leibniz habe ich folgendes:

- Es gibt Gott
- Gott kann sich nicht über Grenzen der Vernunft setzen
- die Welt ist nicht perfekt, aber die beste aller möglichen Welten

Was ist mit dem Übel der Welt?

- Vollkommen ist nur Gott
- Es gibt mehr Glück als Leid
- Leiden sind notwendig: als Strafe, als Bedingung für moral. Handeln, notwendiger Kontrast zum positiven, Der Mensch ist ein freies Wesen => hat die Freiheit sich für Böses zu entscheiden

Die 3 verschiedenen Formen von Übel

1. Metaphysisches Übel

- Unvollkommenheit der Welt muss auf versch. Weisen verteilt werden

2. Physisches Übel

- Strafe / Erziehungsmittel
- geschaffenes Wesen zwangsl. unvollkommen

3. Moralisches Übel

- ohne Böses kein gutes im Leben
- Gott will es nicht unbedingt, lässt es aber zu




Frage :

1. Passt die Zusammenfassung ungefähr für die wichtigsten Kritiker ? ( Feuerbach, Karl Marx, Siegmund Freud )
2. Was für eine Rolle spielt Leibniz in der Theodizeefrage, er verteidigt ja im Prinzip das Übel auf der Welt ? Zählt er als Kritiker oder stützt er die Haltung des Christentums?
3. In welchem Zusammenhang soll ich die 3 genannten Übel verstehen? Wie man sieht sind diese mir noch nicht sonderlich klar.
4. Was fehlt mir noch in meiner "Übersicht" ?


Ich entschuldige mich falls die Fragen selbsterklärend sind oder keinen Sinn machen.

Danke schon einmal für die Hilfe!

lg
2
#259406
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wickedone
Schüler | Hessen
11.05.2017 um 21:56 Uhr
Zu deinen Fragen:

1. Ich würde sagen, dass die Zusammenfassung für die von dir rausgesuchten wichtigsten Kritiker ungefähr passt. Ich hätte nur
bei dem ein oder anderen an deiner Stelle seine Theorie etwas genauer beschrieben (z.B. bei Leibniz).
2. Ich würde nicht sagen, dass Leibniz das Übel in der Welt verteidigt. Leibniz ist ja der Auffassung das es im Universum viele Welten gibt und Gott genau diese Welt zu unserer Wirklichkeit erwählt hat. Das habe Gott getan, weil er diese Welt für die beste Welt erachtet habe. Leibniz ist der Auffassung das die Welt ohne Leid und ohne Sünde sein könnte, sie dann aber nicht besser wäre. Da jede kleinste Veränderung an irgendeiner Stelle der Welt Konsequenzen für den Rest der Welt hat (würden sich irgendwo etwas verbessern, würde es sich wo anders verschlimmern). Gott könne das alles überschauen bzw. vorhersehen, daher hat er diese Welt gewählt. Ebenso wäre die Glückseligkeit seiner Geschöpfe nicht sein einziges Ziel und auch nicht sein höchstes, er würde ebenfalls auch zusehen, dass in der Welt an Platz, Zeit, Raum und Stoff gespart werden würde und das Unglück des Einzelnen sozusagen eine Folge dessen entsteht. Das wir denken, dass die Welt hätte besser sein können, würde demnach an unserer eingeschränkten Sichtweise liegen.
So gesehen verteidigt er das Übel ja nicht, sondern gibt eine Erklärung warum Gott das Übel, trotz seiner Allmacht, zulässt.
Und ob er ein Kritiker der Theodizee-Frage ist... Was sind denn die Punkte, an denen du es festlegst ob einer der Philosophen ein Kritiker oder ein Befürworter der Theodizee-Frage ist? Ich hätte jetzt nämlich gesagt, dass es so was wie Kritiker oder Befürworter bei der Frage nicht gibt. Im Grunde versucht ja eigentlich jeder der Philosophen eine Antwort auf die Frage zu geben, wie das Leid mit dem Glauben an einen guten, allmächtigen Gott zusammen existieren kann.
3. Ich hätte jetzt gesagt, dass die 3 Übel im Zusammenhang einer Erklärung stehen, wieso es überhaupt Leid auf dieser Welt gibt.
4. Hm... Da du in deiner Überschrift das als Übersicht zur Theodizee-Frage bezeichnest, würde ich sagen, dass die "Befürworter" der Theodizee-Frage in deiner Übersicht fehlen.
0
#363247
 
Peppi2401
Schüler | Niedersachsen
  • Abiunity Supporter
12.05.2017 um 03:31 Uhr
Der Beitrag ist von 2013
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Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen ( Goethe )
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#363252
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