welche funktion erfüllt eigentlich koeppens mythologische intertextualität? also bspw darstellung susannes als kirke etc., odysseus - affinität zum mythologischen odysseus... mir ist schon klar, dass das ganze die charakterisierung der protagonisten stützt, aber wieso ausgerechnet aus der mythologie? wieso dieser überzeitliche charakter?

" Es werden auch auffällige häufige Verweise auf biblische und vor allem myhologische Figuren und Zusammenhänge insofern kritisch gesehen, als sie der gesellschaftskritischen Intention des Romans entgegenwirken. Hinter einem solchen Spiel mit Bildungsreminiszenzen im Stil einer konservativen Moderne verberge sich die Intention, das Romangeschehen aufzuwerten, ihm durch die Verknüpfung mit der literarischen Tradition einen überzeitlichen Aspekt zu verleihen. Durch den verweis auf antike Mythen, auf Archetypen menschlicher Schicksale würden die individuellen lebensläufe der Romanfiguren zu kollektiven Schicksalen erweitert. Damit leiste Koeppen einer "Deutung von geschichte als der Wiederkehr des Immergleichen" Vorschub, Geschichte werde nicht aus ökonomischen, sozialen, gesellschaftlichen und politischen ENtscheidungen gedeutet, sondern mythisiert und dämonisiert. "

vllt hilft dir ja das..

danke, choco, das ist super, woher haste das denn ?

aus dem guten alten klett-lektüreschlüssen ;D
naja, kurz zusammengefasst heist es doch jetzt, dass der romant überzeitliche aspekte verliehen bekommt, wodurch die Individuen zu kollektiven schicksalen werden. einfacher, als ich dachte ;D


* dazu könnte man jetzt auch noch sagen, dass es ja ein Roman ist, der auch in der heutigen Zeit von Bedeutung ist.
-> Fremdenfeindlichkeit; zunehmende Globalisierung -> Orientierungslosigkeit